Standards Wirtschaftslehrerstudium

Kompetenzbasierte Standards für eine grundständige Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern im Bereich Ökonomie

Wissenschaftlich gut ausgebildete Fachlehrerinnen und -lehrer sind der beste Garant für ökonomisch gebildete Schülerinnen und Schüler. Ohne Professionalität in der Lehrerbildung ist keine Qualität in der schulischen ökonomischen Bildung zu erwarten. Nur wissenschaftlich hervorragend ausgebildete Lehrerinnen und -lehrer sichern eine qualitativ überzeugende ökonomische Bildung in der Schule. Die dafür erforderlichen fachlichen und fachdidaktischen Kompetenzen können nur in eigenständigen Studiengängen erworben werden. Und nur die Etablierung eines grundständigen Lehramtsstudiums sichert die Versorgung der Schulen mit einer ausreichenden Zahl von Fachlehrerinnen und -lehrern für Ökonomie. Ansonsten würde fachfremder Ökonomieunterricht zur Norm. Die ökonomische Bildung braucht nicht mehr Professionalität als andere Domänen, sie verträgt aber auch nicht weniger.

Ein von Prof. Dr. Thomas Retzmann angeführtes Konsortium von Wirtschaftsdidaktikern und Wirtschaftspädagogen arbeitete deshalb ein Modell für eine grundständige Lehrerbildung im Bereich der Ökonomie mit kompetenzorientierten Studienzielen und -inhalten aus. Es sieht Studien der Wirtschaftswissenschaften in einem Umfang vor, der für jede andere Domäne schulischer Bildung selbstverständlich ist. Das Studium gliedert sich danach in vier Erkenntnisbereiche:

(1) Fachstudium der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre einschließlich der Wirtschaftspolitik und der Finanzwissenschaft sowie ausgewählte Gebiete der Rechtswissenschaft,

(2) Bildungswissenschaften,

(3) Pädagogik und

(4) Fachdidaktik, deren Aufgabe es ist, die Brücke zwischen den Wirtschaftswissenschaften und den Bildungswissenschaften zu schlagen.

Darüber hinaus wurden Praxisphasen vorgesehen, die den Studierenden schulische und außerschulische Erfahrungen in Unternehmen ermöglichen. Für Ökonomielehrerinnen und -lehrer ist die Erfahrung der betrieblichen und unternehmerischen Realität unverzichtbar, weil ein reiner „Schulbuchgelehrter“ Ökonomie nicht überzeugend unterrichten kann.

Zu guter Letzt wurde ein Anforderungskatalog für das Studium von Ökonomielehrerinnen und -lehrern entwickelt und analog der bereits von der Kultusministerkonferenz verabschiedeten ländergemeinsamen inhaltlichen Anforderungen an die universitäre Lehrerbildung gestaltet.

 

Konsortialführer: Prof. Dr. Thomas Retzmann

Konsortium: Prof. Dr. Thomas Retzmann,
Prof. Dr. Günther Seeber (Universität Koblenz-Landau, Campus Landau),
Prof. Dr. Bernd Remmele (WHL Wissenschaftliche Hochschule Lahr),
Prof. Dr. Hans-Carl Jongebloed (Universität zu Kiel)

Auftraggeber:
Gemeinschaftsausschuss der deutschen gewerblichen Wirtschaft unter Vorsitz des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

Projektzeitraum:
2010

Nähere Informationen finden Sie hier:

http://www.wida.wiwi.uni-due.de/downloads/publikationen/